Biografie

Silvia Sommer, 1944 in Wien geboren, studierte ab ihrem achten Lebensjahr Klavier an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (ab 1970 Hochschule für Musik), zunächst bei Marianne Lauda, dann bei Josef Dichler. Die ersten Klavierkompositionen entstanden mit elf Jahren. Ab 1959 folgten weitere Studien in Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition bei Alfred Uhl. 1970 erhielt sie den Förderungspreis der Stadt Wien und legte die Diplom-prüfung für Klavier ab. Es folgten zahlreiche Auftragskompositionen, Rundfunkaufnahmen und Konzerte als Pianistin (Interpretin eigener Werke) in Europa. 1982 folgte sie einer Einladung zum „Encontre de Compositors III“ für zeitgenössische Musik in Palma de Mallorca und erhielt den Förderungspreis des Landes Niederösterreich. 1994 wurde ihr der 1. Preis beim Kompositionswettbewerb der Franz Josef Reinl-Stiftung zuerkannt und sie war Preisträgerin beim „Internationalen Kompositionswettbewerb für Streichorchester zu Ehren von Ernst Bloch“ in Lugano (Schweiz) mit der Komposition „No sunshine today for strings“.
Die Kompositionen von Silvia Sommer werden weltweit gespielt.

Auftragswerke entstanden u.a. für die NÖArt – Niederösterreichische Gesellschaft für Kunst und Kultur, das Bläserensemble des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters, das 1. Frauen-Kammerorchester von Österreich, das Jubal Trio Wien, die Vienna Flautists, das Wiener Boheme Quartett, für das Festival „1. Venezolanische Wochen Wien“ und die Niederösterreichische Kulturszene St. Pölten.

Das Werkverzeichnis von Silvia Sommer umfasst Chor-, Orchester- und Kammermusik, Lieder und Stücke für Soloinstrumente, davon über 200 Klavierkompositionen, sowie Unterrichtsliteratur. Sie schreibt auch Unterhaltungsmusik, seit 1989 Backgroundmusik für TV sowie Filmmusik.

Die Musik von Silvia Sommer kann keinem Kompositionsstil zugeordnet werden, sie bedarf keiner Erklärung und Analyse, ist nachvollziehbar allein in ihrer Fasslichkeit. Vielfältig und unterschiedlich, oft der Tonalität verbunden, übermittelt sie musikalisch programmatische oder kritische Botschaften sowie Lebensfreude und Humor.

Ein wesentliches Merkmal ihrer Kompositionen ist die bewußte Grenzüberschreitung von E- und U-Musik oft innerhalb eines Werkes, die sie auch als Kritik an die heute übliche Trennung versteht.